Sommer ist Reisezeit: In den langen Ferien stehen bei vielen Menschen Fernreisen auf dem Programm. Ohne Flug geht es oft nicht, zumal die Billigflieger inzwischen auch Kurzstrecken kostengünstiger abdecken als Bus und Bahn. Allerdings gilt es bei Flugreisen einiges zu beachten, auch wenn man über ein Reisebüro bucht. Vom Frühbucherrabatt über die Sondertarife bis hin zu Bonus Meilen reichen die Fachbegriffe, mit denen man bei der Buchung konfrontiert wird. Ganz egal, ob es nach Thailand, Shanghai, Taipeh oder Manila geht: Flugtarife vergleichen lohnt sich! Und das gilt sowohl für die im Reisebüro gebuchte Flugreise als auch für selbst zusammengesuchte Flugtarife.
Zwei Möglichkeiten: Reisebüro oder selbst zusammengesucht
Flugtarife findet man recht einfach im Internet, daher muss nicht immer gleich ein Reisebüro mit der Planung und Buchung des Urlaubs beauftragt werden. Die einschlägigen Reiseportale ermöglichen eine schnelle und sichere Buchung von Flugreisen, und sogar die Fluggesellschaften selbst bieten diesen Service an. Allerdings ist es einfacher, Flugtarife auf einem Portal zu vergleichen, das die Preise verschiedener Fluggesellschaften abfragt und nicht nur einzelne Anbieter abdeckt.
Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten
Im Büro gibt man genau an, wann man mit welchem Budget wohin reisen will und wie die Unterbringung sein sollte. Neben der Anzahl der Reisenden werden Besonderheiten wie Hotel oder Ferienwohnung, mit oder ohne Pool, Freizeitangebote in der Umgebung und mehr abgefragt. Aus diesen angaben stellen die Servicekräfte des Reisebüros dann den kompletten Urlaub inklusive der Flugreise zusammen. Wer gerne in den Billigflieger steigt, bekommt auch das angeboten. Sondertarife und Frühbucherrabatt werden hier automatisch einbezogen, und jede nur mögliche Vergünstigung wird angeboten. Die Angestellten sind Experten darin, das günstigste Angebot zu finden. Und das nicht nur hinsichtlich der Flugtarife, sondern auch beim Hotel, dem Mietwagen und anderen Komponenten der Reise.
Wer sich seine Urlaubsreise vom Flug über den Mietwagen bis hin zum Hotel und den Freizeitaktivitäten selbst zusammenstellt, braucht etwas mehr Zeit. Flugtarife, Hotelpreise und alle weiteren Informationen können im Internet abgerufen werden. Aber es ist nicht immer einfach, die Endkosten im Blick zu behalten. Denn bei Flugtarifen, insbesondere beim Billigflieger, wird oft nur der Flugpreis selbst angezeigt. Aufschläge für Gepäck, Sitzplatzreservierung, Steuern, Flughafengebühren und mehr schlagen viele Anbieter erst bei der Buchung irgendwann darauf, so dass der Endpreis gar nicht von Anfang an klar ist. Es ist zeitaufwändig, sich bei jedem einzelnen Flug durch die Konditionen und Aufschläge zu klicken, bis alle Informationen beisammen sind. Die Anrechnung von Bonus Meilen ist dagegen eher unproblematisch. Gutgeschrieben werden die Meilen ohnehin, wenn man bei der Buchung angibt, dass man im Bonusprogramm ist.
Bonus Meilen nutzen: Kompletter Flug, Upgrade oder Hotelgutscheine
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bereits vorhandene Bonus Meilen zu nutzen. Wenn es viele sind, können sie für die Flugreise genutzt werden, so dass ein oder mehrere Tickets kostenlos sind. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Meilen in ein Upgrade umzuwandeln und in der Business statt der Economy Class zu fliegen. Einige Fluggesellschaften arbeiten mit Hotels, Autovermietungen oder Ferienanlagen zusammen, so dass die Meilen auch hier angerechnet werden können. Und es gibt die Möglichkeit, Flugmeilen in Bares, Schmuck, Technik oder einen neuen Koffer umzuwandeln. Was sinnvoller ist, hängt von der jeweils individuellen Situation ab.
Das spricht gegen Billigflieger
Günstige Flugtarife sind eine tolle Sache. Warum also nicht den Billigflieger buchen, der Frühbucherrabatt und Sondertarife toppt? Billigflieger sind in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten. Sie steuern meist eher kleine, abgelesen Flughäfen an, so dass sie schlecht zu erreichen sind. Wer keinen Direktflug bucht, sondern umsteigen muss, nimmt damit oft eine lange Odyssee in Kauf. Außerdem sind die Flugtarife oft nicht durchsichtig. Während die großen, teuren Fluggesellschaften auf ihren Internetseiten schon häufig die Endpreise angeben, sind die Flugtarife der günstigen Konkurrenz eher undurchsichtig. Bei der Buchung kommen manchmal unvorhergesehene Kosten wie Gepäckgebühr, Sitzplatzgebühr, Steuern, Landegebühren und andere Zuschläge dazu. Es besteht zwar die Pflicht, Flugtarife transparent und vollständig anzugeben. Aber es besteht kein Verbot, das im Kleingedruckten und über verschiedene Links versteckt zu tun. Günstige Angebote sind daher oft mit viel Zusatzarbeit verbunden, die verständlicherweise nicht jeder auf sich nehmen will.
Mythos Error Fare
Jeder, der sich eine Weile im Internet nach günstigen Flügen umsieht, ist schon einmal über den Begriff Error Fare gestolpert. Als Error Fare werden Preise bezeichnet, die so günstig sind, dass sie jenseits aller Flugtarife sind. Die Preise sind so günstig, dass sie sich weder über Sondertarife, noch über den Frühbucherrabatt oder Last Minute Angebote erklären lassen. Oft findet man Error Fares, wenn man nach eher komplizierten Flugkonstellationen sucht, beispielsweise bei Gabelflügen oder Schwanzflügen. Die Berechnung der Flugtarife ist in diesen Fällen eher kompliziert: Bei einem Gabelflug startet man in Stadt A, fliegt nach Stadt B und macht Urlaub. Die Rückreise tritt man in Stadt B an, landet aber am Ende nicht in Stadt A, sondern in Stadt C. Muss man dann von C nach A ebenfalls fliegen, nennt man das einen Schwanzflug. Bei solchen Flügen sind viele verschiedene Länder mit ihren jeweils eigenen Bestimmungen zu Gebühren, Zoll und Steuern im Spiel. Vor allem dann, wenn es nicht um Direktflüge geht, sondern ein oder zwei Stopps involviert sind, wird es kompliziert. Die Berechnung der gesamten Flugreise mit Hin- und Rückflug inklusive der Zubringerflüge generiert daher regelmäßig Fehler. Und diese Fehler sind es, die als Error Fare angezeigt werden. Dann ist der Preis plötzlich nur noch zwei- statt dreistellig, oder liegt bei der Hälfte des normalen Preises. Tippfehler bei der Eingabe von Preisen können auch solche Rechenfehler generieren.
Wer so einen auffallend günstigen Preis sieht und die Fluggesellschaft informiert oder einfach nur nachhakt, wird die Buchung vergessen können. Denn der fehlerhafte Preis wird sofort aus dem System genommen. Einfach buchen und sich freuen ist die bessere Lösung. Die Anbieter haben allerdings das Recht, offensichtlich falsch berechnete Flugreisen zu stornieren. Abhängig von der Begründung, wie es zu dem Fehler kam, ist die Stornierung im Normalfall auch rechtmäßig.
Exotische Reiseziele: Shanghai, Taipeh, Manila
Bei Flugreisen in Länder außerhalb der EU sind manchmal weiterreichende Vorbereitungen nötig. Man benötig einen Reisepass, muss eventuell Visa beantragen und sich bezüglich der nötigen Schutzimpfungen kundig machen. Außerdem sollte die Reiseapotheke auf das jeweilige Urlaubsziel abgestimmt sein: Wer Tauchurlaub an der Küste von Thailand macht, braucht eher keine Blasenpflaster. Wer dagegen in Shanghai eine Städtetour macht, sollte die dabei haben. Dafür darf in diesem Fall (abhängig von der Jahreszeit) vielleicht die Sonnenmilch fehlen.
Flugreisen in ferne Länder sind anstrengend. Man fliegt nicht nur in eine andere Klimazone, sondern auch in eine andere Zeitzone. Und das ist mit einer enormen Belastung für den Körper verbunden. Es kann daher sinnvoll sein, keinen Direktflug zu buchen. Die Flugtarife für Direktflüge sind eher hoch. Manchmal sind Direktflüge auch gar nicht möglich, dann geht es nicht ohne Zwischenlandung. Manila beispielsweise ist von Frankfurt am Main aus nur mit einem Zwischenstopp erreichbar. Mehrere Fluggesellschaften lassen in Taipeh, im neuen internationalen Flughafen Taoyuan, umsteigen. Früher war das direkt in Taipeh möglich, der kleine städtische Flughafen wird aber nur noch für Flüge innerhalb Ostasiens verwendet. Auf dem Weg nach Shanghai oder Thailand (meist Bangkok) steigt man hier übrigens auch oft um.
Um den Anschlussflieger auf dem Weg nach Thailand, nach Manila oder die Azoren zu erwischen, sollte man etwas mehr Zeit einplanen. Gerade bei langen Flugstrecken können die veranschlagten Flugzeiten aufgrund der Wetterlage manchmal nicht eingehalten werden. Eine halbe Stunde oder eine Stunde Umsteigzeit in einem fremden Flughafen ist eher zu wenig.